Neue Gemeindeformen, Flüchtlingsschutz, Jugendvertretung, Verbeamtungen oder auch die Finanzierung von KiTas: Die Themen, mit denen sich die Synodalen der 79. Landessynode sechs Tage lang in Bonn befasst haben, sind viele und verschieden. Vier stimmberechtigte Abgeordnete haben dabei den Evangelischen Kirchenkreis Aachen vertreten: Superintendentin Pfarrerin Verena Jantzen, Dr. Britta Rosen, Claudia Immendorf und Pfarrerin Renate Fischer-Bausch (stellvertretend für Pfarrer Axel Neudorf).
Einen besonderen Stellenwert hatte in diesem Jahr die Entscheidung über die Zukunft der kirchlichen Hochschule in Wuppertal, deren Fortbestehen zuletzt aufgrund von mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten unklar war. Nun wird auf dem Gelände der Hochschule ein theologischer Bildungscampus in Form einer Weiterbildungsgesellschaft gegründet, für den im nächsten Schritt eine Leitung gefunden werden soll.
Obwohl sie als Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Aachen das erste Mal an der Landessynode teilgenommen hat, beteiligt sich Verena Jantzen bereits mit zwei verschiedenen Wortbeiträgen vor den Synodalen: Sie hielt eine kurze geistliche Unterbrechung am Donnerstag und spiegelte am Dienstag im Anschluss an den Beitrag der Evangelischen Jugend im Rheinland zum Thema „Wie wir (kritisch) über Rassismus sprechen können“ ihre Eindrücke vom Abend wieder. Den Vortrag von Prof. Dr. Paul Mecheril nahm sie als aufwühlend aber auch erkenntnisreich war, wodurch die anschließenden Gespräche in den Dialoggruppen und beim Abendessen hochinteressant, aber auch kontrovers gewesen seien.
„Ich bin ermutigt von den Gesprächen mit den jungen Leuten“, sagte Jantzen bei ihrem Spiegelwort, „die mir in ihren kurzen Redebeiträgen zu Vorbildern geworden sind.“ Für das Abendprogramm hatte die Evangelische Jugend rund 50 junge Menschen zur Landessynode eingeladen. Auf die Frage hin, was sie aus diesem Programm mitnimmt, antwortet die Superintendentin: „Heute haben wir noch einmal deutlich gemerkt: Wir sind involviert. Wir sind in der Verantwortung, das Tabu zu brechen und Sprache zu lernen, davon bin ich überzeugt.“
„Ich nehme aus der Landessynode das große Gefühl der Gemeinschaft und die vielen guten Gespräche mit", sagte die Landessynodale Dr. Britta Rosen. Doch auch auf der Landessynode würde über das Sparen gesprochen werden, neben vielen guten Ideen blieben bei ihr Sorgen darüber, wie Sparprozesse gelingen können, ohne die Menschen zu verlieren. Konkrete Impulse bringt Claudia Immendorf mit in den Transformationsprozess des Kirchenkreises: Das Thema „Mixed Ecology Church“, also Gemeindeformen neu zu denken, sowie andere Sichtweisen auf Leitungsformen sind ihr im Sinn geblieben. „Es kann uns als Gemeinde entlasten und als Kirchenkreis stärken, wenn wir Leitung neu denken", sagt sie.
„Ich bin beeindruckt davon, wie vielfältig unsere Landeskirche ist und wie unterschiedlich die Prozesse sind.“ Superintendentin Verena Jantzen sagt darüber hinaus auch, dass sie neue Motivation für den Transformationsprozess des Evangelischen Kirchenkreises Aachen mitnimmt. Vielfalt ist auch Carolin Heintz aus der Evangelischen Kirchengemeinde Kornelimünster-Zweifall im Sinn geblieben, die als Gast der jungen Generation ebenfalls vor Ort war: „Es muss nicht immer der strenge Ablauf des Gottesdienstes sein, ich nehme viele Ideen für andere Formen des Glaubens mit.“
Die Nachfolge von Vizepräses Christoph Pistorius übernimmt nun eine Frau: Die 51-Jährige Theologin Antje Menn wurde als neue Oberkirchenrätin gewählt und übernimmt ebenfalls das Amt der Vizepräses. Ihre Vikariatszeit verbrachte Menn vor rund zwei Jahrzehnten in der Auferstehungskirche in Aachen. Darüber hinaus ist Dr. Johann Weusmann erneut als Vizepräsident gewählt worden, und damit weiterhin leitender Jurist der Landeskirche. Seine neue Amtszeit dauert bis 2033.
Die Landessynode hat in den sechs Tagen über verschiedenste Beschlüsse abgestimmt. Unter anderem sollen die Kommunen und Gemeinden stärker beim Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden unterstützt und gemeinsam Lösungen für das Erreichen der Klimaziele mit diesen Gebäuden erarbeitet werden. In Zukunft fallen darüber hinaus auch die Pflichtausschüsse der Presbyterien weg. Die Gemeinden sollen auch stimmberechtigte Mitglieder in die Presbyterien berufen können, die einer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen oder einer dem Internationalen Kirchenkonvent Rheinland-Westfalen angehörenden Kirche oder einer Internationalen Gemeinde zugehörig sind. Die Landeskirche hat ein Ende der Verbeamtungen geplant, es sollen nur noch privatrechtliche Beschäftigungsverhältnisse eingegangen werden, und sie bereitet den Weg für neue Gemeindeformen im Rahmen der „Mixed Ecology Church“ vor.
Mehr zu den einzelnen Beschlüssen der Landessynode gibt es auf der Website der EKiR.
(Text: Carolin Heintz)
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