Um 18 Uhr sollte der Gottesdienst beginnen und schon 15 Minuten vorher war kaum noch ein Sitzplatz zu finden. Schließlich standen Menschen rundum an den Wänden der maximal vergrößerten Martin-Luther-Kirche in Aachen-Brand und sogar im Foyer, um beim Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Uwe Loeper dabei zu sein.
30 Dienstjahre haben Spuren hinterlassen. In der Gemeinde sowieso, aber auch im ganzen Brander Stadtteil und in der katholischen Schwestergemeinde St. Donatus. „Die Kirche zu einer echten Stadtteilkirche zu machen, gemeinsam mit den katholischen Kollegen Ökumene und christliche Nächstenliebe im Quartier zu verbreiten, war mir immer sehr wichtig“, resümiert Uwe Loeper. So ist er dem Brander Karneval ebenso verbunden wie dem Bürgerverein, und auch Vertreter der örtlichen Feuerwehr wohnten dem Abschiedsgottesdienst bei. Der amtierende katholische Pfarrer Matthias Goldammer gestaltete ebenso selbstverständlich die Liturgie des Gottesdienstes mit wie sein Vorgänger Pastor Ralf Freyaldenhoven.
Unter den über 300 Festgästen waren auch viele ehemalige und aktive Ehrenamtliche. Denn das ist eine weitere Säule der erfolgreichen Gemeindearbeit von Uwe Loeper: Menschen an die Gemeinde zu binden und für die Mitarbeit zu gewinnen. Ob bei den zahlreichen Seniorenangeboten, im Presbyterium, für die Arbeit mit Kindern oder in der Theatergruppe, die mittlerweile 25 Stücke in jährlich bis zu acht Aufführungen inszeniert hat. Ob die Motorradfahrergruppe, die beim jährlichen Gemeindefest kräftig mit anpackt, oder die engagierten Sängerinnen und Sänger im Chor der Martin-Luther-Kirche. Letztere sorgten unter der Leitung von Martina Priegnitz-Werner mit frischen Gospelstücken und spontanem Wechselgesang mit der Gemeinde für eine beschwingte Atmosphäre des Abschiedsgottesdienstes.
Oder aber schon mal den Nachfolger kennenlernen, denn die Stolberger Kirchengemeinde ist in der glücklichen Situation, schon vor dem letzten Arbeitstag von Uwe Loeper (31. Juli, letzter Gottesdienst am 28. Juli) zu wissen, wer in die Fußstapfen treten wird. Max Heller, der in diesem Frühjahr sein Vikariat in der Kirchengemeinde Monschauer Land beendete und im Mai zum Pfarrer ordiniert wurde, wird am 1. Juli seinen Probedienst in Brand antreten.
Momente wie der stehende Beifall der Gemeinde nach der Predigt von Uwe Loeper, das kurze Versagen der Stimme von Pastor Ralf Freyaldenhoven vor seinem Votum für den geschätzten Kollegen oder die begeistert mitklatschenden Pfarrer bei den Gospelstücken standen exemplarisch für die Dankbarkeit, den Respekt, die Zuneigung und die Freude, die das (ziemlich große) Umfeld von Uwe Loeper ihm an diesem Abend entgegenbrachte.
Im Anschluss an den Gottesdienst sorgte Loeper gemeinsam mit Dr. Monica Schreiber und Hans Christian Johnsen mit einer Szene aus ihrem Kabarettprogramm der Protestantischen Printen für herzhafte Lacher bei der Karikierung einer Presbyteriumssitzung: Wenn Kirche versucht, es allen Recht zu machen, keinen auszuschließen und niemandem zu nahe zu treten - dann kann ein neuer Kirchbau nur Einhornkirche heißen. Denn Einhörner sind geschlechtsneutral, umweltfreundlich, gesundheitsbewusst und werden schließlich von allen gemocht.
Mit Humor lässt sich eben vieles leichter ertragen - im Beruf und auch im Ruhestand. Auf letzeren hat sich Uwe Loeper bereits ausführlich vorbereitet, er hatte sogar ein Jahr seinen Dienst verlängert, um die 30 Jahre voll zu machen, denn: “Die Brander feiern gern. Und 30 lässt sich besser feiern als 29”, schmunzelt Loeper. An zwei besonders gelungene Feier-Tage wird er sich dank zahlreicher Präsente, Fotos und Grußworte noch lange erinnern.
Ein besonderes Geschenk hatte der älteste Loeper-Sohn Max noch mit im Gepäck: Er spielte zwei Musikstücke auf der Gitarre für seinen Vater, und zumindest beim Refrain fiel ein Großteil des Publikums gern mit ein. Die bekannten Beatles-Titel könnte man auch verstehen als Tipps für einen gelingenden Ruhestand: "Let it be - with a little help from my friends."
Text: Juliane Siekmann
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