Auf der Titelseite der Aachener Zeitung erschien am 4. Januar ein Artikel mit der Überschrift “Mehr Fälle von Kirchenasyl”. Die Unterzeile dazu lautete: “Die NRW-Landesregierung spricht von einem ‘wichtigen Instrument bei besonderen humanitären Härten’. Das Bundesamt für Migration jedoch sagt: Um Härtefälle gehe es praktisch nie.”
Pfarrer Frank Ungerathen hat im Evangelischen Kirchenkreis Aachen bereits Kirchenasyle begleitet. Er will die im Artikel dargestellten Ansichten nicht unwidersprochen stehenlassen und äußerte sich deshalb in einem Leserbrief an die Zeitung, welcher am 21. Januar veröffentlicht wurde. In seiner Funktion als Flüchtlingsbeauftragter und Vorsitzender des Ausschusses für Diakonie und Öffentliche Verantwortung des Ev. Kirchenkreises Aachen, schrieb er, dass der Zeitungsbericht mit dem Zitat des Bundesamtes BAMF in der Überschrift leider den Eindruck erwecke, dass es bei Kirchenasylen nicht um humanitäre Härtefälle gehe. Dem wolle er entschieden widersprechen:
"Ihr Artikel mit der Zusammenfassung unter der Überschrift „Mehr Fälle von Kirchenasyl … Das Bundesamt für Migration jedoch sagt: Um Härtefälle gehe es praktisch nie“ gibt leider zu Missverständnissen in der Frage des Kirchenasyls Anlass. Als evangelischem Pfarrer mit Erfahrung in der Durchführung von fünf Kirchenasylen ist mir deutlich geworden: Bei Kirchenasylen geht es immer um den humanitären Schutz von Geflüchteten in Notsituationen!
Wenn eine Gemeinde Menschen ins Kirchenasyl aufnimmt, geschieht das auf unserer christlichen Grundlage. So leben wir als Christliche Gemeinde unseren Glauben. Die rechtliche Überprüfung der Kirchenasylfälle durch Behörden und Verwaltungsgerichte hat in den letzten Jahren in 94% aller Fälle unser Handeln bestätigt. Das Instrument des Kirchenasyls hebelt nicht den Rechtsstaat aus, sondern macht gerade andersherum unseren Rechtsstaat menschlicher und gerechter.
Das Dublin-Verfahren führt leider zur Abschiebung in EU-Länder, wie z.B. Bulgarien, Kroatien und Rumänien, in denen Menschen - oft auch Familien mit Kindern - regelmäßig menschenverachtend behandelt werden. Diese Gewalt rechtfertigt Hilfe und Schutz. Unser kirchliches Engagement mit vielen ehrenamtlich und zivilgesellschaftlich Engagierten im Kirchenasyl bedeutet die Realisierung demokratischer Grundwerte wie Menschenwürde und Recht auf Leben."
Frank Ungerathen, Pfarrer in Herzogenrath, Flüchtlingsbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Aachen,
Vorsitzender des Ausschusses für Diakonie und Öffentliche Verantwortung
(Der ursprüngliche Artikel aus der Aachener Zeitung vom 4. Januar findet sich im Internet leider nur hinter der Bezahlschranke und darf aus lizenzrechtlichen Gründen von uns auf unseren Internetseiten nicht zur Verfügung gestellt werden.)
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