Gotteserfahrung?! Zurück zu den Wurzeln – Einführung in Gebet und Meditation
Mittwoch, 24.9.
In der Stille komme ich zu mir selbst, ich denke über mein Leben nach, so komme ich in ein Selbstgespräch. Wenn ich glaube, dass es Gott gibt, ganz gleich wie ich mir Gott vorstelle, versuche ich auch mit dieser Wirklichkeit zu sprechen. So entstehen Gebete mit Fragen, Zweifeln, Bitten für sich selbst, für andere und für die Welt. Im Staunen über das Wunder des Lebens, die Schönheit der Natur können Dankgebete entstehen und ich verspüre Freude in meinem Inneren.
Dabei kann ich in der Bibel auf die Erfahrungen anderer zurückgreifen. Sie ist eine Fundgrube für Erfahrungen mit Gott, mit den Menschen und der Welt. Um etwas von den Erfahrungen der Menschen mit Gott damals für mich heute fruchtbar werden zu lassen, kann ich ansprechende Texte – einen kurzen Text oder ein Bibelwort in meinem Herzen bewegen mit der Frage: Was könnte Gott mir persönlich mit diesem Wort sagen? Das ist neben dem gesprochenen oder in uns geseufzten Gebet die Grundform der Meditation. Meditieren bedeutet, dass ich mich darin übe, über ein Bibelwort nachzusinnen und dabei seinen Sinn für mich zu finden. Das geschieht nicht nur im Denken, sondern auch Herz und Seele sind dabei beteiligt.
Wir lernen die verschiedenen Formen des Gebetes und der Meditation – auch mit kleinen Übungen kennen.
„Gebet besteht nicht in dem Bemühen, Gott zu erreichen, sondern darin, unsere Augen zu öffnen
und zu erkennen, dass wir schon bei ihm sind.“ (Thomas Merton, Trappist 1915 - 1968)
„Es liegt im Stillsein eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung, der Sammlung auf das Wesentliche“ (Dietrich Bonhoeffer)
Referent: Pfarrer Frank Ungerathen, Geistlicher Begleiter, Meditations- und Kontemplationslehrer (ESdK, WFdK)
Ort: Haus der evangelischen Kirche, Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen
Weiter geht es mit den Theologischen Basicsam Donnerstag, 9.10., mit dem Thema: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst? (Ps. 8,1) Christliches Menschenbild im Spannungsfeld von Sünde und Menschenwürde